Heute (06.07.2017) fand in Hamburg die Demonstration „welcome to hell“ gegen den G20-Gipfel statt.
Ich war mit der Kamera direkt im Geschehen.
Ich möchte die Bilder gerne an dieser Stelle etwas moderieren:
Ich bin mit der Kamera schon auf vielen Demonstrationen, auch mit dem sog. Schwarzen Block, gewesen. Ich halte mich da für recht angstfrei. Aber heute wurde mir mulmig. Ich kann mich nicht erinnern, jemals so viele Steine und Flaschen neben mir einschlagen gesehen zu haben.
Aber chronologisch:
Die Demonstration „welcome to hell“ konnte einem schon durch die Betitelung die Sorgenfalten ins Gesicht treiben. Und genau so kam es. An der Spitze der „Demonstration“ befand sich ein riesiger Pulk komplett Vermummter (im Hintergrund nur Zuschauer):
Die Stimmung war von Anfang an extrem feindlich.
Das deutsche Demonstrationsrecht hat einen deutlichen Standpunkt zur Vermummung: Sie ist verboten.
Für Interessierte: https://dejure.org/gesetze/VersG/17a.html
Wegen der extrem hohen Anzahl dennoch Vermummter (die die selbige auch nicht nach Aufforderung entfernen wollten) stoppte die Polizei den Zug und kam deswegen mit dem Anmelder überein, die Demonstration zu beenden. Dann kam, was immer kommt: Böller, Flaschen, Steine, pure Gewalt. Selbstverständlich schritt die Polizei ein. Morgen wird es dann wieder in den Zeitungen heißen, die Polizei hätte unnötig Gewalt angewendet. Sicher Christiane Schneider von der Linkspartei wieder ganz vorne mit dabei.
Doch so war es definitiv nicht. Die Polizeiketten wichen immer wieder defensiv zurück.
Die Polizei reagierte hauptsächlich nach Bewurf. Und den gab es extrem und durchgehend:
Und zwar aus allen Richtungen. Aus Reihen der Zuschauer, von Dächern, der dortigen Brücke, dem Park „Park Fiction“ und vor allem auch aus dem Bereich der Hafenstraßenhäuser.
Was mir noch auffiel, war wieder der unglaubliche Haß der Teilnehmer der Demo und einem sehr großen Teil der Zuschauer. Die Polizeikräfte wurden mit enthemmten Gesichtern angeschrien und beleidigt. Aus dem Lautsprecherwagen der Demonstration wurden die Anwesenden auf eine aggressive Weise auch immer wieder gegen die Polizei angestachelt. Deeskalation, Fehlanzeige.
Übrigens zogen die Chaoten später noch weiter zur Schanze und randalierten dort erneut mit Feuerlegung und erheblichen Sachbeschädigungen.
Ich erlaube mir die These: Hier sollte nie wirklich gegen G20 sinnvoll und vor allem friedlich demonstriert werden. Die sehr hohe Anzahl der vermummten Radikalen spricht eine deutliche Sprache. Viele waren von außerhalb extra angereist. Es ging einfach um das Motto „welcome to hell“. Das Feindbild war nicht der G20, sondern die Polizei. Und der Spaß an der Randale. Man konnte gut erkennen, wie sich Gruppen aus dem Schwarzen Block aufteilten und fast generalstabsmäßig immer wieder Attacken gegen die anwesenden Polizeikräfte durchführten.
Und die Konsequenz dessen? Ich befürchte, wieder rein gar nichts.
Ein Wort noch in eigener Sache: Ich habe die Kommentarfunktion unter diesem Artikel deaktiviert. Auf dieser Plattform, einem Fotoblog, ist das einfach verlorene Energie und unnötiges Reibungspotential. 😉
Sehen Sie sich, seht Ihr euch die Bilder an für einen Eindruck vom Geschehen.
Darüber hinaus ist es eine Schilderung, die aus erster Hand stammt und meine ganz persönliche Einschätzung dazu.
Schließlich und vor allem nun die Bilder (ich bitte dabei das Urheberrecht zu beachten, danke!):
Man beachte: Antikapitalismus-Demo mit Markenschuhen von Adidas und Nike.