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Dez
09

S-Bahn Hamburg – Chaos ohne Wetterchaos

Heute einmal eher eine höchstpersönliche Anmerkung zu den Zuständen bei der Hamburger S-Bahn:  Gerade erst kassierte die S-Bahn in Hamburg ein hohes Bußgeld wegen schlimmer Unpünktlichkeit. Dann heute – der Schneefall und die Kälte waren in Hamburg längst nicht so gravierend wie im Rest der Republik -Verbindungschaos wegen „Witterungsbedingungen“. Ganze Linien verkehrten nicht, andere liefen im 20 Minuten-Takt und schlimmer. Keine Ansagen am Bahnsteig. Aber was echt skandalös war: Wo bitte war denn heute Schnee- oder Wetterchaos???? Minus ein Grad und sporadischer Schneefall. Selbst für Hamburg nicht ungewöhnlich. Das ist schlicht und ergreifend Schrott-Management, zumal die Hochbahn, trotz Ankündigung, nach meinem Eindruck diese Probleme nicht im Ansatz hatte. Was macht die S-Bahn denn, wenn mehr Schnee fällt? Und warum sind früher solche Dinge bei ähnlichen Wetterlagen nicht vorgekommen? Insgesamt wird der HVV, und hier speziell die S-Bahn, immer schlechter. Nach wie vor katastrophal unpünktlich, dreckig und nach 23.00 Uhr einfach nur gefährlich. Sicherheitspersonal? Fehlanzeige. Und wenn mal jemand im Zug ist, total desinteressiert mit sichtbarer Nullmotivation.

Da stellt sich doch die Frage: Womit rechtfertigt der HVV die erneuten Preiserhöhungen? Für Pünktlichkeit, Sicherheit oder gar Sauberkeit bestimmt nicht.

Das mußte ich nach verdammt kalten Füßen auf dem Bahnsteig und endloser Wartezeit heute mal loswerden.

Update vom Mittwoch 23.12.09: Noch immer fallen viele Linien aus, die Züge sind überfüllt, andere Züge haben Verspätung. Und heute gab es wieder nirgends ein Wetterchaos in Hamburg, das diese Zugausfälle hätte rechtfertigen können. Die Hochbahn und die Busse waren super pünktlich. Und wenn man fragte, woran dieser Murks nun läge, bekam man einen bunten Strauß unterschiedlichster Begründungen. Da reden alle vom Klimaschutz und die S-Bahn macht das sinnvolle System des öffentlichen Personennahverkehrs nach und nach unattraktiv.  Nächste Ausbaustufe: Die S-Bahnen fahren nicht mehr über 25 Grad und nicht bei Regen…….


14 Antworten to “S-Bahn Hamburg – Chaos ohne Wetterchaos”


  1. 1 april
    21. Dezember 2009 um 15:45

    Dann ist das genau wie bei uns im S-Bahn-Verkehr. Jemand sagte mir, weil das Personal abgebaut wurde, werden die Weichen z.B. nicht mehr frei gemacht und wenn dann 7 Schneeflocken fallen oder gar Eis kommt, dann geht eben nichts mehr. Der Nahverkehr steht imemr hintenan und der Fernverkehr wird bevorzugt. Die immer zuerst.

    • 2 hamburgergeschichten
      21. Dezember 2009 um 20:48

      Typisch Deutsche Bahn. Sparen um wirklich jeden Preis. Der Kunde? Artige Melkkuh und schön den Mund halten. Frieren und Warten. Sicherheit oder Fahrplanzuverlässigkeit (siehe auch Berlin): Fehlanzeige. Schöne neue Zeit…. Doch irgendwer bekommt sicher dafür einen fetten Bonus für „tolle“ Sparkonzepte.

  2. 3 Raju
    21. Dezember 2009 um 19:29

    ist das die wandsbeker chaussee?

  3. 21. Dezember 2009 um 19:50

    Gehe seit dem Drama um das Kondenswasser- und Kommunikationsproblem beim Eurostar auch schon mit einem Hochtechnologie-Rant schwanger. Habe eigentlich nur keine Lust mir die Laune selber zu verderben.

    Und die nicht mal 10 Zentimeter Schnee vom Wochenende sind wirklich keine ‚Wetterbedingungen‘.

  4. 6 Kay
    21. Dezember 2009 um 23:21

    Das ist ärgerlich. Den Link habe ich gerade gefunden:

    • 7 hamburgergeschichten
      22. Dezember 2009 um 00:28

      Hallo Kay, das ist ja ein cooles Plakat. Und wirklich: Früher gab es bei so ein wenig Schnee nie irgendwelche Probleme.
      VG

  5. 22. Dezember 2009 um 08:57

    Hallo,

    bei aller berechtigten Kritik den man allgemein am HVV und im besonderen bei der S-Bahn üben kann – aber man kann es auch übertreiben. 1.) Es war nicht minus ein Grad, sondern mindestens minus 14°C. Die Züge übernachten nicht mitten in der City, sondern in den Außenbezirken – wo es deutlich kälter ist. 2.) Vieles deutet darauf hin, das der Flugschnee die Fahrmotoren durchfeuchtet hat; Die Kälte hat viele Türen regelrecht zugefroren. 3.) Die Probleme tauchen besonders bei der BR 472 auf – die schon ca. 30 Jahren bei uns fährt. Also exakt die Züge, die es auch schon „früher“ gab. Und „früher“ gab es Ausfälle auch.

    Im ganzen Land gibt es Probleme wegen der Witterung; Das betrifft alle Verkehrsmittel, egal ob Auto, Bus, InterCity oder Flugzeug. Ja, selbst unter dem Ärmelkanal ist der Zugverkehr eingestellt. Die Darstellung, als sei überall alles in bester Ordnung und nur die Hamburger S-Bahn hätte Probleme, ist nicht nur unfair – sie ist schlicht unwahr.

    Gruß, Rycon.

    • 9 hamburgergeschichten
      22. Dezember 2009 um 12:40

      Also, da muß ich sogleich nachdrücklich widersprechen: Es gab am Wochenende hier zunächst lediglich -11 Grad, aber nur bis Sonntag. Schon Mo ab 5.00 Uhr gab es wieder normale Temperaturen. Da ich selbst in den Außenbezirken wohne, konnte ich das recht einfach am Thermometer ablesen. Am Montag herrschten hier definitiv Temperaturen höchstens um minus ein Grad. Insofern bist Du da falsch informiert. Diese wetterlichen Bedingungen sind als absolut normal zu bezeichnen. Ich fahre seit Jahrzehnten S-Bahn und das ist definitiv(!) so noch nie vorgekommen. Auch das siehst Du leider falsch. Und den Bezug auf den Eurostar: Daß ein Temperaturunterschied so eine Panne verursacht, ist selbst eine Panne. Das halte ich für einen absolut vergleichbaren Murks und ich schließe mich da Markus an.
      Und dann noch, die S-Bahn hätte nicht alleine diese Probleme: Wieso hatte die Hochbahn diese Probleme nicht? Hier bleiben die Züge auch draußen und die Temperatur ist wahrscheinlich nicht anders auf den S-Bahn-Schienen. Und nach meinem Kenntnisstand hatten auch andere S-Bahnen bei weitem nicht diese Probleme, und wenn, dann aus ähnlich gelagerten Gründen wie sie April hier beschrieben hat. Die Bahn spart sich kaputt.
      Zusammenfaßend: Diese Witterungsbedingungen sind als absolut normal zu bezeichnen. Hamburg hatte vorab nie ganze Linieneinstellungen und derart verlängerte Fahrtakte unter solchen Bedingen. Und wenn es Probleme gab, dann auch gleichgelagert bei der Hochbahn.

  6. 10 Robert
    22. Dezember 2009 um 13:20

    Hallo,
    ich habe Montag die gleichen Erfahrungen bei der SBahn gemacht. Rumstehen und keiner informiert. Und wenn ein Zug kam: Absolut überfüllt. Ich stimme dir auch zu: bis vor kurzem gab es solche Probleme nicht bei der hamburger SBahn. Auch ich nutze die Bahn seit ewigkeiten. Früher war klar: Strasse nicht gestreut und glatt, ab in die problemlose Bahn. Das Plakat von einem meiner Vorredner fand ich super.
    Kurz und knapp: Die Bahn ist eine Schön-Wetter-Bahn geworden. Tolle Entwicklung.
    Gruß, Robert

  7. 11 Heiko
    29. Januar 2010 um 22:45

    Was mir als Wartender auf den Wecker geht, sind diese ständigen Lügen.
    Mal wurde am Hauptbahnhof eine Bombe gefunden, ein Zug steckengeblieben und wenn man genauer fragt stimmt das alles nicht.
    Ich denke schwarzfahren ist angesagt, den für schlechte Qualität darf man kein Geld bezahlen. Ausserdem wäre neben der HSE Nordbank auch die Anmeldung der HVV zur Insolvenz angebracht.
    Warum für den Mist noch Steuergelder verpulvern ?

  8. 12 brainiac
    21. Dezember 2010 um 05:58

    Ein Jahr nach diesem Post ist der Zustand der gleiche wie zuvor. Auf den Hauptlinien in die Randbezirke bricht regelmässig der Verkehr zusammen. Die Verstärker für den 5min Takt gab es schon das ganze Jahr nicht mehr, zur allgemeinen Belustigung werden sie aber noch immer regelmässig per Durchsage abgesagt. Für den Rest fahren dann im 20 oder 30 Minutentakt Kurzzüge in die eh keiner mehr einsteigen kann, so dass man für eine 15km Strecke um 120 Minuten einplanen muss.
    Und auch diesen Winter funktioniert die U-Bahn tadellos im 5 Minutentakt.

  9. 14 brainiac
    14. Januar 2011 um 08:02

    Ab heute ist es nun soweit, Verspätungen über 20min kann man in ein Onlineformular bei hvv.de eintragen. Dann gibt es Geld zurück und die verursachende Gesellschaft wird beim Malus / Bonusspiel Punkte bekommen die letztliche die Millionenverschiebungen am Jahresende bestimmen.


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